Dienstag, 24. Juli 2007
Innenministerium betreibt falsche Informationspolitik
Diese Schlagzeile ist von der Sueddeutschen.de ( klick auf Überschrift)
vom 24.07.07
(Fotocopyright: © Olivier Tuffé - Fotolia.com )
Also machte ich mich mal auf die Suche was denn unsere Angestellten so dazu sagen.
Ute Granold (CDU)
Jahrgang 1955
Berufliche Qualifikation Rechtsanwältin
Ausgeübter Beruf und Arbeitgeber Mitglied des Deutschen Bundestages, selbst. Rechtsanwältin
Wahlkreis WK 207: Mainz
Listenplatz 9, über Liste eingezogen
Hier ist der Link der auf die Seite von Abgeordnetenwatch führt: http://www.abgeordnetenwatch.de/ute_granold-650-5541.html
Ein Eingeborener macht sich in seiner Frage Sorgen, dass der Aritkel 13 GG zur Farce wird durch die Bestrebungen der Bundesregierung Online-Durchsuchungen durchzuführen. ( wie gesagt Sie können alles selber nachlesen unter dem Link).
Die klare Strukturierung des Fragesteller vom 23.07.07 wurde mit einer schnellen Antwort von Frau Granold belohnt. Diese Antwort lohnt sich näher anzuschauen:
Zitat Frau Granold:
Das Internet hat sich zu einer modernen Tatvorbereitungswaffe für Terroristen und andere schwere Straftäter entwickelt.
CvU:
Nicht entwickelt Frau Granold , das war es schon immer. Jede technische Neuerung oder Erfindung wird auch negativ verwendet. Das ist kein Privileg der heutigen Zeit. Nehmen wir mal das Auto: Mit selbigen fuhren schon Maffia-Banden in der Gegend herum als Telefone noch einen Operator hatten. Heute werden Autos benutzt um sich oder andere in die Luft zu sprengen, und keine Regierung fordert den Stopp von Fahrzeugen oder noch besser den Einbau von CarCam damit man über Online-Durchsung feststellen kann wer sitzt im Auto. Hat einen Turban auf, trägt er Vollbart, und eine Bildrasterfahndung wäre dann natürlich sofort Online möglich.
Ach schau an, der Herr XY hat seine letzte Mahnung von der Firma ZX noch nicht bezahlt, schalt mal das Europol-GPS dazu ( jede CarCam hat eine verborgene Software die Sniffer genannt wird), damit wir sehen können wohin er fährt. Informiere schon mal die Kollegen vom Abschnitt 23 damit die ihn festhalten können.
Wäre das nicht ein schönes Szenario Frau Granold.
Doch weiter in der Antwort.
Zitat Frau Granold:
Das Bundeskriminalamt muss deshalb rasch in die Lage versetzt werden, auf diese neuen Herausforderungen angemessen und wirkungsvoll reagieren zu können. Ein unverzichtbares Instrument ist der verdeckte Zugriff auf Computer von Terroristen.
CvU:
Funktioniert aber nur wenn der Computer online ist, ohne Strom nix los. Also es geht um Terroristen ( später werden auch noch Pädophile daraus ). Wie erkennt das BKA nun Terroristen? Steht das denen auf der Stirn geschrieben, oder ist per Definition ( der Sicherheitsdienste ? ) jeder ein Terrorist wenn er einzelne Kriterien erfüllt? Was nun ein Terrorist ist, darüber läßt sich Frau Granold nicht aus, leider.
Zitat Frau Granold:
Mit der Beschlagnahme des Computers einschließlich Festplatte ist es im Zeitalter der Hochtechnologie nicht mehr getan. Hochprofessionelle Täter verschlüsseln ihre Daten auf den Festplatten, so dass sie im Fall einer Beschlagnahme nichts wert sind. Mit Hilfe von Online-Durchsuchungen können die Daten vor der Verschlüsselung ausgelesen werden.
CvU:
*hust-hust* tschuldigung aber da habe ich was falsches in den Hals bekommen.
Moment mal ganz langsam.
Verschlüsselte Festplatten sind also quasi wertlos bei der Fahndung nach Hochprofessionellen Tätern ( ich frage mich wie man mit einem Teppichmesser es schafft, ein Passagierflugzeug in die Gewalt zu bringen). Wenn also besagte Festplatten nichts taugen für die Terroraufklärung weil so ein krimineller Depp auch noch ein Passwort angelegt hat….hm…ich weiß nicht so recht Frau Granold ob Sie mit Ihrer Meinung schon im Zeitalter der Hochtechnologie angekommen sind. Es gibt Spezial Firmen die selbst bei verbrannten PC noch die Daten von der Festplatte auslesen können, aber das ist natürlich nicht für Ihre Antwort dienlich an unseren Eingeborenen.
Zitat Frau Granold:
99% aller Menschen in Deutschland werden davon nie betroffen sein.
CvU:
Na dann bin ich ja beruhigt…obwohl lassen Sie mich mal nachrechnen. Sagen wir mal ( zu Ihren Gunsten Frau Granold) wir haben 80 Millionen Einwohner, das sind bei 10% ….eins hinüber, dann auf mal gedrückt….ja das sind 8 Millionen, das wären dann bei 1% …..gleich hab ichs Oh Gott, das wären 800.000 Verdächtige!
Was sagten Sie doch gleich, es geht bei den “Online-Durchsuchungen um gezielte Maßnahmen gegen einzelne hochprofessionelle schwerkriminelle Terroristen“. Die Zahl macht mich nun doch betroffen. Nie hätte ich geahnt, dass so viele hochprofessionelle schwerkriminelle Terroristen sich in unserem schönen Land aufhalten. Ja da helfen keine Online-Durchsuchungen mehr, da helfen nur noch jeden Tag Straßensperren. Kennen wir doch noch aus der RAF Zeit. Herr Schily wird ihnen da sicher aushelfen sich zu erinnern.
Zitat Frau Granold:
Die Privatsphäre des Einzelnen bleibt selbstverständlich gewahrt. Es ist deshalb nicht nur verantwortungslos, sondern völlig abwegig, wenn Ängste in der Bevölkerung vor flächendeckender Ausforschung ihrer Computer geschürt werden.
CvU:
Also wenn ich Ihre Terminologie verstehe bedeutet das: Der Ausspionierte bekommt ja gar nicht mit, dass er ausspioniert wird, dadurch ist auch seine Privatsphäre nicht betroffen.
Verstehe, keiner betritt seine Wohnung.
Na Gott sei Dank, jetzt verstehe ich warum Sie so vehement das BKA damit ausstatten wollen. Die haben doch in Köln bei der Wohnung der Kofferbombenleger die Wohnung ausgeräumt und nur leere Kartons abgeschleppt ( das Bild war in der Zeitung zu sehen, Karton war unten offen). Sie haben vollkommen Recht, es ist einfach völlig abwegig Ängste zu schüren, wo doch Online-Durchsuchungen diskret vorgenommen werden.
Zitat Frau Granold:
Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit das Instrument der Online-Durchsuchung auch zur Aufklärung verabscheuungswürdiger Straftaten wie Kinderschändung und Kinderpornographie herangezogen werden kann.
CvU:
Touchè Frau Granold, jetzt packen Sie die Keule aus. Jeder der jetzt noch gegen Online-Durchsuchungen ist, der ist für Kinderschändung und Kinderpornographie, zu mindest könnte man das so denken, Frau Granold. Sie spielen auf einer merkwürdigen Klaviatur Ihr Lied.
Lesen Sie bitte dazu folgendes:
14.07.07
Von Karl Weiss http://karlweiss.twoday.net
“Operation Ore”, das ist jene grosse Polizeioperation, die 1999 in den USA begann und viele Zehntausende von angeblichen Konsumenten von Kinderpornographie betraf, u.a. auch Pete Townshend. Es hat sich im April/Mai 2007 endgültig herausgestellt, dass sie alle – oder fast alle – Opfer von Ringen von Kreditkartenbetrügern wurden. Sie wurden angeklagt und zum Teil auch verurteilt aufgrund von völlig unzureichenden Anhaltspunkten (ihre Kreditkartendaten waren benutzt worden, um bestimmte Sites zu besuchen, unter denen auch Kinderporno-Sites gewesen sein sollen).
Obwohl jetzt aufgrund der zähen Arbeit des britischen Journalisten und Computer-Spezialisten Duncan Campbell erwiesen ist, sie dürften (fast) alle unschuldig gewesen sein, negiert die Polizei weiterhin die Rehabilitation der Verdächtigen, die zu Opfern wurden. Aber, was das Unglaubliche ist: Nicht eines unserer Massenmedien in Deutschland berichtet über diesen Skandal. Auch in Grossbritannien gibt es wenig öffentliche Information, wo es allein 39 Selbstmorde von so Angeklagten gab.
Das lässt Düsteres für die Zukunft ahnen: Der Bundestrojaner wird dann wohl auch von privaten Unternehmen in unsere Computer eingeschleust werden, wenn alle Computerbesitzer der Bundesrepublik in ihren privatesten Äusserungen im Internet überwacht werden.
CvU:
Sehr verehrte Frau Granold vielleicht können Sie sich jetzt ein kleines Bild machen, warum die Eingeborenen Angst haben und so ein Gesetz nicht wollen. Ach ja da war doch noch was, wir haben ja noch ein Grundgesetz.
Am Schluss habe ich nur so aus Neugierde auf den Button „Anzeigepflichtige Nebentätigkeiten“ geklickt. Wow, fast hätte es mich von Stuhl gehaut. 30 (!) Nebentätigkeiten, alle Achtung Frau Granold, damit sind Sie in meiner Hitliste auf Platz 1.
Wie schaffen Sie das nur? Werden Abgeordnete so schlecht bezahlt?
Na denn, gute Nacht Deutschland!
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