Samstag, 17. Februar 2007

Murxs & Marxs

Sehr geehrte Frau Bundeskanzler,

wie doch die Zeit vergeht, ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen; die Bundestagswahl.
Ja was haben wir in Sie und Ihrer Partei an Erwartungen geknüpft, da konnten wir, also Ihre Wähler, ja noch nicht wissen, dass wir es sind die aufgeknüpft werden sollten.
Endlich Herrn Schröder und Herrn Fischer loswerden.
Ihr Wahlprogramm war aber auch verlockend, wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten. Die Frau hat Mut, hörte ich oft von anderen Eingeborenen. Einen Parteifremden Fachmann in die Regierung zu holen zeigt Stärke und Führungkompetenz. Ein Fachmann der mit Zahlen umgehen kann und was sehr wichtig ist und man bei vielen Ministern vergeblich findet; ein Fachmann der in seinem Ressort die Zusammenhänge auch versteht.
Was haben wir Eingeborene uns in den Ohren gebohrt, als bei einem Interview der damalige Finanzjongleur Namens Eichel, auf die gewagte Frage eines Schreiberlings ( Journalisten gibt es ja fast kaum noch ), warum die Neuverschuldung nun doch höher wird als von ihm angesagt; und Herr Eichel darauf erwiderte: "Das müssen sie die Opposition fragen!"
Was man doch alles lernt im Fernsehen.
Wie erfrischend war doch Ihr Wahlprogramm. Eine Steuerreform von erhabender Tragweite, ganz zu Schweigen von der Gesundheitreform, von der Bürokratiereform und und und. Man kam sich vor wie in einem Reformhaus.
Ich sehe noch die glühenden Augen der Eingeborenen, wenn das Thema Wahlkampf leidenschaftlich diskutiert wurde und sehr oft Ihr Name dabei erwähnt wurde.
Ich gebe offen zu, ich war einer von den Deppen die Sie gewählt haben.
Damals war so eine Art.... ja Aufbruchstimmung in weiten Teilen der Eingeborenen. Sie wollten die Türkei in einer priveligierten Partnerschaft sehen und mit Ihnen viele der Eingeborenen.
Herr Schröder nicht dumm in solchen Angelegenheiten, hat den Mitbewohnern suggeriert: Wenn die CDU gewinnt werden die Mitbewohner ausgewiesen.
Das hatte für Sie fatale Wirkung, fast wären Sie gescheitert, konnte man doch plötzlich sehen, dass es eine größere Gruppe von Mitbewohnern gab die im Besitz eines Passes aus diesem Land waren. Obwohl sich nach der Wahl herausstellte, daß viele sogar mehrere Pässe hatten.
Dann in der Wahlnacht die Elefantenrunde.
Herr Schröder klammerte sich mit beiden Händen an den Türrahmen des Kanzleramtes fest und wir Eingeborene erwarteten eigentlich Ihr kräftiges ausholen mit dem rechten Fuss, dabei zielend auf das Hinterteil im Brioni Anzug von Herrn Schröder und ....
Leider haben Sie nicht viel gesagt, sicher war es ein schwerer und anstrengender Wahlkampf, so dass Sie etwas erschöpft waren. Aber Herr Westerwelle, das ist jener den Sie bis zur Wahl sehr mochten, hat wohl als einziger in besagter Runde den klarsten Kopf gehabt.
Darf ich mal schwärmen?
Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten Ihr Wahlversprechen eingehalten, Herrn Westerwelle an Ihre Seite geholt, besagten Fachmann zum Finanzminister gemacht und die versprochenen Reformen angepackt....
Irritiert durch das Postengeschachere, durch plötzlich um sich greifende Amnesie in Ihrer Partei, keimte bei den Eingeborenen so etwas wie eine dunkle Vorahnung auf, gleichwohl wie am Horizont sich schwere dunkle Wolken zeigen und man bei diesem Anblick ein ungutes Gefühl empfindet.
In dieser zeit wurde sehr viel auf den Gefühlen der Eingeborenen herumgetrampelt. Aber im Vertrauen geehrte Frau Kanzlerin, hat in der Politik schon einmal einen Politiker(in) interessiert welche Gefühle die Eingeborenen haben?
Und das alles nach einer gefühlten schlechten Währungsumstellung, mit nur gefühlter Verteuerung ( monetär gesehen ist es ja eine Inflation ) und nur gefühlten Wertverlust.
Das Klima hat sich nicht verändert, wir fühlen das Wetter nur anders.
Als dann endlich klar war das Sie als Kanzlerin das Amt des Staatschef ausfüllen werden, ging wieder ein Ruck durch das Land; so jetzt geht es los.
Na ja, eigentlich nicht sofort, denn zuerst mußten Sie Ihrer Freude Ausdruck verleihen und nach Brüssel reisen. Dort, vor lauter Freude, haben Sie ein paar Milliarden Euro hergeschenkt, was sicherlich angemessen war, denn zu Hause wurde ja gespart auf Teufel komm raus. Mussten Sie doch die Herrscher der Mitgliedstaaten nun keine Sorgen mehr machen über ihre Reformen, was da so ein inszenierter Streit doch alles bringen kann.
Kaum im Amt und schon haben Sie einen Menschen glücklich gemacht und noch dazu einen Amerikaner.
Das ist jene Spezies die Herr Schröder nicht mochte, da war Herr Fischer pragmatischer.
Wir Eingeborenen, die Sie gewählt haben, also die heutigen Deppen, fragen sich: Wo sind all die Themen die man in Ihrem Wahlprogramm lesen konnte? Es wird doch wohl nicht so ausgegangen sein wie mit der Leitkultur, die sich zu einer Leitplanke entwickelte.
Vielleicht hätte ich den CDU-Luftballon im Wahlkampf besser mit dem Parteiprogramm in Verbindung bringen sollen, viel Luft und nichts dran.
Die Eingeborenen haben also ihre Gürtel enger geschnallt, ( dies haben wir schon bei Ihrem Ziehvater gelernt ) ein Wunder das dieser Gürtel noch Löcher hat.
Die Eingeborenen haben auch durch Ihre Klientel hinnehmen müssen, dass sie nicht so gierig sein sollen in Bezug auf die zustehenden Sozialleistungen, dies gilt ausdrücklich nicht für Mitbewohner; das sind die Guten.
Die Eingeborenen haben auch den Aufruf auf mehr Urlaubsverzicht hingenommen. Man muß natürlich erst verstehen, daß Politiker und Wirtschaftmanager sich nicht als Eingeborene betrachten.
Ich kann ja verstehen das Politiker zu den Niedriglohnempfänger zählen, wie sonst könnte man da nachempfinden das gewisse Politiker(innen) so viele Nebenjobs brauchen um daraus so eine Art Lobytiker zu werden.
Ein Sprichwort sagt:
Gesindel scheut das Licht !
Neudeutsch würde man wohl sagen; scheut den gläsernen Abgeordneten.
Da gibt es wahrlich Wunderknaben mit bis zu 18 ( in Worten: achtzehn ) Nebentätigkeiten. Es muss wirklich ein Wunder sein da noch Politik für die Eingeborenen zu machen.
Aber das eigene Hemd ist jenen immer näher als das Wort ihres Eides.
Ich weiß nicht ob Sie es wissen, aber nachdem sich die Bundesrepublik noch vor der Wiedervereinigung aufgelöst hatte, bin ich mir nicht sicher ob Sie nach Völkerrecht eigentlich in diesem Amt sein dürften.
Aber wir Eingeborene sind nicht nachtragend, haben dazu ja auch keine Zeit. Die ständige Suche nach den neusten Klingeltönen, der neusten Spielshow, den modernsten Computer, der neusten Mode usw. läßt solche Gedanken erst garnicht hochkommen.
Der heutige Zeitgeist, der seinen Samen in der französischen Revolution ausstreute, trägt heute die Früchte davon.
Geehrte Frau Kanzlerin, das sind ja nur Gedanken von Eingeborenen, die in Ihrer Darstellung nicht vorkommen.
Die schwere Bürde unsere Mädel und Jungs in ferne Länder zu entsenden um auch Platz für neue Mitbewohner zu schaffen, lenkt Sie von solchen Gedanken sicherlich ab.
In einer Welt in der es nur so von Terroristen wimmelt, wo Nagelscheren zu Kampfmittel degradiert werden, wo unsere einstigen Befreier schon Fragen beantwortet haben wollen, bevor wir überhaupt wissen ob wir in ihrem schönen Land Urlaub machen wollen, wo ständig Politiker neue Terroristen erkennen und diese Erkenntnis sich immer mehr ihren Eingeborenen zu gesprochen wird, wo Spezialeinheiten leere Umzugskartons aus einer Terroristenwohnung schleppen ( BKA = Bitte Karton abtransportieren ),in der das größte Freiluftgefängnis der Welt errichtet wurde und Sie Frau Merkel nichts aber auch garnichts dazu sagen.
Sicherlich Ihre Leistung den Wärtern neueste U-Boote samt führender Technik zu schenken, erleichtert den Wärtern, heimlich davon schwimmenden Gefangene von ihrer schlechten Tat abzuhalten.
Noch nie hat ein Amtschef so wenig über Menschenverachtung, Völkermord und Kriegshetze gesagt wie Sie. Ihr Vorgänger war auch sehr Wortkarg in diesen Dingen.
Aber vielleicht sind Sie ja auch nur naiv und lesen die Mainpresse oder sehen Staatsfernsehen, dann allerdings kann ich Ihr Verhalten verstehen.
Doch Vorsicht, in der Politik gibt es keine Zufälle, dies erkennen immer mehr auch die Eingeborenen.
Was bleibt also ?

Ausblick in die Zukunft.
Es findet gerade ein Wettrennen statt: Politiker vs Eingeborene
und zur Zeit liegen die Politiker vorne.
Nur dumm das so manche Möchtegern-Politiker ihren Mund nicht halten können. Das manche Eruption eine Leiche im Keller hochdrückt, das die Eingeborenen untereinander vernetzt sind. Deshalb die hanebüchensten Gesetze, dass selbst der Präsident sein Veto immer öfter ausspricht. Es zeigt den Eingeborenen sehr drastisch welche politische Kaste da an den Rudern steht. Eine gewisse Form der Panik ist durchaus dabei erkennbar.
Läuft die Zeit ab ?
Keine Angst, irgendwo lauert die nächste Gasflasche und viele Eingeborene werden Sie bitten die Entscheidung über mehr Einschneidung..äh Demokratie und Sicherheit zu übernehmen.
Dann werden solche infantilen Sätze wie: Mehr Sicherheit benötigt weniger Demokratie, ausgespuckt und die Eingeborenen glauben das unbesehen...
Rufen sie jetzt an, 500 Euro sofort auf die Hand, wie lautet das Wort: Ar...l..h ?
Hol dir das neueste Dingenskirchen...
Geiz ist ge...
Wohnst du noch oder ....
Sau...Sau...

Blöd wer nicht denkt, denn das Aufwachen wird sehr, sehr wehtun.
Wenn ich das so betrachte dann bekomme ich doch Zweifel, Frau Merkel, daß Sie einfach zu genau Ihre Eingeborenen kennen. Sollte dies jedoch zutreffen, dann entschuldige ich mich hier besonders, sollte ich Ihnen zu nahe gekommen sein; denn dann wäre Ihre Sicht der Dinge erklärlich.

Macht, große Macht, bedeutet auch Einsamkeit.
Ihre Zuträger und Informanten sind Ihnen nicht immer wohlgesonnen, das ist wie mit der Hölle.
Die Dämonen bekämpfen das Gute, aber unter sich in der Hölle bringen sie sich gegenseitig um.
Warum ?
Weil das Schlechte, Böse keinen Charakter und Glauben hat.
Das können Sie fast täglich in den Nachrichten lesen oder hören.
Der arme Geheimdienstmitarbeiter ( dessen Weste wir nicht kennen ) wurde von Gleichgesinnten aus dem Leben befördert.
Man kennt sich, man schlägt sich. Apropos schlagen.
Wird nicht ständig von einer Terroristtischen Bedrohung gesprochen? Ja !
Warum werden dann Polizeidienststellen reduziert oder gestrichen ? Das sieht sehr dumm aus wenn man darüber nachdenkt. Ja genau betrachtet ist es eine Einladung für diesen Abschaum hm....
Warum fällt mir dabei so etwas wie Missbrauch des Amteides ein ? Schaden abwenden... sprach der verantwortliche Staatsdiener, so wahr im Gott helfe.

Wir alle brauchen Gottes Hilfe.